Feldnerhütte → Greifenburg
↔ 15,7 km
⤴ 460 hm
⤵ 2000 hm
🕑 7:00 h
⤴ 460 hm
⤵ 2000 hm
🕑 7:00 h
Heute Morgen ging der Tag wieder früher los. Bruno, einer der liebevollsten Hüttenwirte, die ich bis jetzt kennenlernen durfte, meinte, daß es noch bis eins oder zwei nachmittags halten und trocken bleiben sollte. Bei geplanten sieben Stunden sollte das mit um sechs aufbrechen ja hinhauen ;-)
Gestern Abend und auch heute Nacht hatte es nochmal ein paar heftige Gewitter und so war die Luft heute Morgen richtig schön klar und frisch. Anfangs ging es zum Lackentörlspitz nochmal ordentlich nach oben und so war es innerhalb kürzester Zeit mit der Frische auch schon vorbei - der Pulli mußte definitiv weg. Wenige Minuten später verwandelte sich ein traumhaft rot gefärbter Himmel in die Sonne. Mit dem Schauspiel im linken Auge ging es immer weiter bergan und bald war dann für heute der höchste Punkt erreicht - jetzt galt es noch fast 2.000 Höhenmeter nach unten zu machen…
Waren es gestern noch vierzehn Seen, so waren es heute „nur“ noch die Zweiseen. Aber die waren nicht weniger schön :-)
Auf dem ganzen Weg in den höheren Lagen wurde ich andauernd von kleinen weißen Schmetterlingen umflattert :-)
Etwas tiefer kamen mir dann schon die ersten Tagesausflügler von der Emberger Alm entgegen. Unter anderem ein Pärchen mit einem Vierbeiner, der mir dann schon laut kläffend entgegenkam. Ein kurzer kritischer Blick, ich beugte mich nach unten und streckte meine Hand aus und zack - schon hatte ich einen frühmorgendlichen Zungenkuss :-D War wohl Liebe auf den ersten Blick :-D
Kurz darauf war die Emberger Alm erreicht - ein richtiger Touriumschlagplatz, der dann aber auch für mich noch seine Vorteile haben sollte… Denn kaum waren die ersten Häuser erreicht, fielen auch schon die ersten Tropfen - leider etwas früher als von Bruno angekündigt. Aber es hatte eben den Vorteil, daß ich vorne raussitzen, eine Hollerschorle und mein Frühstück genießen konnte - im Trockenen :-)
Das Hundepärchen kam wenig später klatschnaß an. Den Hund hat’s aber trotzdem gefreut - Trockenrubbeln schien ein lustiges Spiel zu sein ;-)
Als das kleine Gewitter dann durch war mummelte ich mich wieder in die Regenklamotten und dann ging es lange durch den Wald nach unten - hochlaufen hätte ich hier nicht wollen ;-) Irgendwann war der Pulli wieder zu viel - weg damit. Und nur wenig später war dann auch die Regenjacke über. Die Sonne drückte wieder durch und das machte den naßen Wald dann richtig dämpfig, teils sogar neblig. Am Schluß war dann Greifenburg erreicht - die Kreuzeckgruppe ist geschafft und somit Halbzeit :-) Ich bin jetzt tatsächlich seit vierzehn Tagen unterwegs. Und deswegen gönne ich mir hier am Nabel der Welt einen Ruhetag :-)
Ich habe gleich mal noch den nahegelegenen Wasserlehrpfad erkundet - zumindest bis es wieder zu regnen begonnen hat. Also wieder zurück zur Unterkunft.
Und die hätte es etwas besser treffen können, aber sie würde wahrscheinlich sämtliche Liebhaberherzen der 50er höher schlagen lassen ;-) Ich freute mich nach drei Tagen endlich mal wieder auf eine Dusche - gefunden habe ich eine Sitzbadewanne ohne Duschvorhang… So wurde es halt ein Sitzduschen :-D Aber wenigstens warm und länger als drei Minuten.
Vorhin habe ich noch ein gutes Cordon Bleu im Restaurant nebenan genossen und jetzt sitze ich auf dem Balkon beobachte fasziniert das Gewitter im Nachthimmel und tippe nebenher ein paar Zeilen.
Morgen ist zwar Ausschlafen angesagt, aber müde bin ich trotzdem schon ein bißchen. Bin mal gespannt, wann ich in der Früh bzw. Nacht das erste Mal aufwache ;-) Aber zumindest das Frühstück will ich nicht verpassen :-) Ansonsten mal schauen, was der Tag so bringt - aber es wird definitiv ein fauler :-)
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und bis übermorgen.
