Dom na Komni → Tolmin
26. August 2021
Heute stand mal wieder ein langer Tag auf dem Programm. Daher war ausschlafen gestrichen und das sollte sich noch als gute Entscheidung herausstellen ;-) Auch wenn ich das Einzelzimmer schon genossen habe… Aber so konnte ich abends noch alles vorbereiten und stand um kurz nach sechs an der frischen Luft - für die Jahreszeit fast etwas zu frisch. Und da lachte mich gleich mal der Mond an, welcher für den ganzen Tag mein Begleiter blieb. Allerdings tauchte auf der anderen Seite seine „Gegenspielerin“ auf. Nach nicht mal einer halben Stunde wurde mir ein malerischer Sonnenaufgang präsentiert. Darunter füllte der Nebel das Tal - es könnte kaum schöner sein.
So wanderte ich dann die letzten 300 Höhenmeter nach oben bis sich entscheiden sollte, ob ich das Meer heute schon zu sehen bekomme.
Dabei kreuzte eine Gämse meinen Weg und war innerhalb von wenigen Sekunden den steinigen Abhang runter und um die Ecke verschwunden. Faszinierend, mit welcher Leichtigkeit sich diese Tiere in der alpinen Umgebung bewegen. Der Mensch dagegen eher träge und plump, wie er sich durch die Berge „quält“…
Nach zweieinhalb Stunden war die lange ersehnte Scharte erreicht. War mir der Blick auf die Adria vergönnt? Ich weiß es nicht :-D Das Wetter tat mir zwar den Gefallen noch schön zu bleiben, aber es war diesig auf der flachen Seite. Es schimmerte etwas am Horizont. Aber war es wirklich das Meer? Ich bildete es mir einfach mal ein ;-)
Jetzt galt es noch fast 2.000 Meter in die Tiefe abzubauen. Vorbei an Spuren des 1. Weltkrieges ging es in eine Bergwiese hinein, in der einer mit Edelweiß im Überfluß um sich geworfen hat - hunderte wuchsen hier allein am Wegesrand. Eines schöner als das andere :-)
Landschaftlich war es heute sowieso eine echte Freude. Die Baumgrenze wurde das letzte Mal überschritten und ich wurde von einem Buchenwald verschluckt, wie man ihn im Tal wohl selten finden wird. Knorrig ist eigentlich ein Attribut, welches man normalerweise der Eiche zuschreiben würde, aber damit würde man diesen Buchen in ihrer ausgeprägten Knorrigkeit echt unrecht tun ;-) So schöne einfach natürlich gewachsene Exemplare, die sich ohne Zutun des Menschen entwickeln und frei entfalten konnten…
Vorbei an der Razor-Hütte verschwand ich gleich im nächsten Wald und suchte mir einen schönen Felsvorsprung mit Panoramaausblick zum Frühstücken aus :-) Der Himmel zog von der Scharte her schon zu, aber hier konnte ich noch Sonne satt genießen.
Gestärkt ging’s dann weiter Richtung Tal und nach kurzer Zeit erreichte ich eskortiert von Schmetterlingen in Form von Tolminske Ravne das erste Dörfchen seit ich Tarvisio verlassen habe. Die Zivilisation kam nach Tagen der Abgeschiedenheit langsam aber sicher wieder zurück.
Wenig später meldete sich mein Frühstück wieder - ich konnte kaum reagieren und schon war es wieder da… Mit irgendwas schien mein Magen da wohl nicht zufrieden gewesen zu sein. Naja, ein bißchen Zucker in Form eines Müsliriegels ersetze den Verlust dann und weiter ging‘s.
Immer mehr Häuser säumten meinen Weg, asphaltierte Straßen häuften sich und dann war das obere Ende der Tolmin Klamm erreicht. Die ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Also kurz ein Ticket gekauft und schon ging es steil nach unten - zum Glück in die „richtige“ Richtung ;-) Allerdings kamen mir so auch alle entgegen - und das waren nach den ruhigen Tagen der letzten Woche schon fast ein bißchen viele… Trotz all der Menschen war das Farbenspektakel ein Genuß für die Augen - unbeschreiblich schön, mit welchem Türkis das Wasser hier strahlt. Auf der anderen Seite spuckte mich die Schlucht wieder aus und dann ging es noch ganz gemütlich weiter nach Tolmin. Und da war es wieder, das komische Gefühl - ich stand nach vielen Tagen in den Bergen an einer roten Ampel, die mir sagte, daß ich da nicht weitergehen darf…
Ich erreichte - nicht ohne Eis ;-) - mein Hotel. Die Julischen Alpen sind überquert und damit die gesamten Alpen :-) Ab jetzt folgt die Kür an‘s Meer und danach noch weiter nach Triest.
Ich checkte ein und dann gab es ein kleines Fest - die erste Dusche nach vier anstrengenden und schweißtreibenden Tagen. Ich würde behaupten eine der besten Duschen in meinem Leben und die habe ich ausgiebig genossen :-)
Danach ließ ich mich noch ein wenig durch das Städtchen treiben und fand mich dann zum Essen ein - tatsächlich waren alle da und wir hatten zu sechst noch einen lustigen und kurzweiligen Abend :-) Die Mädels fahren morgen direkt an die Adria. Anthea und Jonas sehe ich spätestens zum Abendessen wieder. Laut Wanderführer soll es ein sehr geselliges werden :-)
Jetzt liege ich im Bett, draußen gewittert es und ich werde das Licht auch gleich löschen.
Bis morgen in alter Frische.
Heute stand mal wieder ein langer Tag auf dem Programm. Daher war ausschlafen gestrichen und das sollte sich noch als gute Entscheidung herausstellen ;-) Auch wenn ich das Einzelzimmer schon genossen habe… Aber so konnte ich abends noch alles vorbereiten und stand um kurz nach sechs an der frischen Luft - für die Jahreszeit fast etwas zu frisch. Und da lachte mich gleich mal der Mond an, welcher für den ganzen Tag mein Begleiter blieb. Allerdings tauchte auf der anderen Seite seine „Gegenspielerin“ auf. Nach nicht mal einer halben Stunde wurde mir ein malerischer Sonnenaufgang präsentiert. Darunter füllte der Nebel das Tal - es könnte kaum schöner sein.
So wanderte ich dann die letzten 300 Höhenmeter nach oben bis sich entscheiden sollte, ob ich das Meer heute schon zu sehen bekomme.
Dabei kreuzte eine Gämse meinen Weg und war innerhalb von wenigen Sekunden den steinigen Abhang runter und um die Ecke verschwunden. Faszinierend, mit welcher Leichtigkeit sich diese Tiere in der alpinen Umgebung bewegen. Der Mensch dagegen eher träge und plump, wie er sich durch die Berge „quält“…
Nach zweieinhalb Stunden war die lange ersehnte Scharte erreicht. War mir der Blick auf die Adria vergönnt? Ich weiß es nicht :-D Das Wetter tat mir zwar den Gefallen noch schön zu bleiben, aber es war diesig auf der flachen Seite. Es schimmerte etwas am Horizont. Aber war es wirklich das Meer? Ich bildete es mir einfach mal ein ;-)
Jetzt galt es noch fast 2.000 Meter in die Tiefe abzubauen. Vorbei an Spuren des 1. Weltkrieges ging es in eine Bergwiese hinein, in der einer mit Edelweiß im Überfluß um sich geworfen hat - hunderte wuchsen hier allein am Wegesrand. Eines schöner als das andere :-)
Landschaftlich war es heute sowieso eine echte Freude. Die Baumgrenze wurde das letzte Mal überschritten und ich wurde von einem Buchenwald verschluckt, wie man ihn im Tal wohl selten finden wird. Knorrig ist eigentlich ein Attribut, welches man normalerweise der Eiche zuschreiben würde, aber damit würde man diesen Buchen in ihrer ausgeprägten Knorrigkeit echt unrecht tun ;-) So schöne einfach natürlich gewachsene Exemplare, die sich ohne Zutun des Menschen entwickeln und frei entfalten konnten…
Vorbei an der Razor-Hütte verschwand ich gleich im nächsten Wald und suchte mir einen schönen Felsvorsprung mit Panoramaausblick zum Frühstücken aus :-) Der Himmel zog von der Scharte her schon zu, aber hier konnte ich noch Sonne satt genießen.
Gestärkt ging’s dann weiter Richtung Tal und nach kurzer Zeit erreichte ich eskortiert von Schmetterlingen in Form von Tolminske Ravne das erste Dörfchen seit ich Tarvisio verlassen habe. Die Zivilisation kam nach Tagen der Abgeschiedenheit langsam aber sicher wieder zurück.
Wenig später meldete sich mein Frühstück wieder - ich konnte kaum reagieren und schon war es wieder da… Mit irgendwas schien mein Magen da wohl nicht zufrieden gewesen zu sein. Naja, ein bißchen Zucker in Form eines Müsliriegels ersetze den Verlust dann und weiter ging‘s.
Immer mehr Häuser säumten meinen Weg, asphaltierte Straßen häuften sich und dann war das obere Ende der Tolmin Klamm erreicht. Die ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Also kurz ein Ticket gekauft und schon ging es steil nach unten - zum Glück in die „richtige“ Richtung ;-) Allerdings kamen mir so auch alle entgegen - und das waren nach den ruhigen Tagen der letzten Woche schon fast ein bißchen viele… Trotz all der Menschen war das Farbenspektakel ein Genuß für die Augen - unbeschreiblich schön, mit welchem Türkis das Wasser hier strahlt. Auf der anderen Seite spuckte mich die Schlucht wieder aus und dann ging es noch ganz gemütlich weiter nach Tolmin. Und da war es wieder, das komische Gefühl - ich stand nach vielen Tagen in den Bergen an einer roten Ampel, die mir sagte, daß ich da nicht weitergehen darf…
Ich erreichte - nicht ohne Eis ;-) - mein Hotel. Die Julischen Alpen sind überquert und damit die gesamten Alpen :-) Ab jetzt folgt die Kür an‘s Meer und danach noch weiter nach Triest.
Ich checkte ein und dann gab es ein kleines Fest - die erste Dusche nach vier anstrengenden und schweißtreibenden Tagen. Ich würde behaupten eine der besten Duschen in meinem Leben und die habe ich ausgiebig genossen :-)
Danach ließ ich mich noch ein wenig durch das Städtchen treiben und fand mich dann zum Essen ein - tatsächlich waren alle da und wir hatten zu sechst noch einen lustigen und kurzweiligen Abend :-) Die Mädels fahren morgen direkt an die Adria. Anthea und Jonas sehe ich spätestens zum Abendessen wieder. Laut Wanderführer soll es ein sehr geselliges werden :-)
Jetzt liege ich im Bett, draußen gewittert es und ich werde das Licht auch gleich löschen.
Bis morgen in alter Frische.